"Keinen schlimmeren Fluch hat die Technik über uns gebracht, als daß sie uns verhindert, auch nur für einen Augenblick der Gegenwart zu entfliehen."

Stefan Zweig, 1941

Die Wärmekapazität alter Gemäuer ist wirklich bemerkenswert: In meiner Wohnung ist es doch tatsächlich um 6°C kühler als draußen. Und das ohne Klimaanlage.

Und ein kleines Wunder.

Porter sei Dank!

"Entfernt. Bitte versuchen Sie sich dem Thema des Artikels auf sachliche Weise zu nähern und vermeiden Sie unnötige polemische oder verschwörungstheoretische Anmerkungen. Danke Die Redaktion"

Einfach wunderbar, wie schön man so etwas an sich hässliches wie Zensur machen kann, indem man sich einer guten Sprache bedient.

He's not dead, he took a break to teach god guitar.

Was der SF-Autor Cory Doctorow da zur näheren Zukunft dieser Medienform meint, könnte gut hinkommen:

"Was Social Networks betrifft, läuft es ja folgendermaßen ab, wenn man eine neue Plattform entdeckt: Anfangs hat man viele Freunde, entdeckt alte Bekannte. Das fühlt sich wundervoll an, weil man mit allen Kontakt hat, die man mag. Und plötzlich fragt der Chef an, den man vielleicht nicht besonders mag. Man kann ihn aber nicht abweisen. Dann fragt die Nachbarin an, und plötzlich denkt man sich: Oh Gott, das ist ja wie im echten Leben. Und dann kommt ein neues Social Service auf. Wir sind von 6 Degrees zu Friendstore, von Friendstore zu Myspace, von Myspace zu Facebook gewechselt. Ich denke, die Zukunft von Social Media ist, dass man beendet, was man jetzt verwendet, und etwas anderes macht. Immer wieder."

ist der wohl am besten gelungene Schildbürgerstreich, den ich kenne. Ich fall jedenfalls jedes Jahr mit wohliger Wonne darauf herein und freu mich wie ein Kind, dass die Sonne plötzlich eine Stunde später untergeht. Und für mich Spätaufsteher daher tatsächlich eine Stunde länger scheint. Bloß nicht wieder abschaffen, diese wunderbare Einrichtung!

FRÜHLING!!!

Es ist mir jedes Jahr ein Fest, wenn es zu Jahresbeginn zum ersten Mal endlich wieder so weit ist, dass die Sonne erst um 18 Uhr untergeht.

Vielleicht sind wir von der Erhabenheit des Kreises derart geblendet, dass wir übersehen, dass es noch andere Figuren gibt, entlang derer sich die Wandelsterne bewegen können.

Euch ist es nicht erlaubt, euren Glauben zu hinterfragen. Ich aber muss das tun.

Die Philosophin Hypatia im Film "Agora"

Wie nahe sich unsere Gesellschaft nach wie vor an den primitiven Handlungsreflexen der Durchschnittsbevölkerung im europäischen Mittelalter bewegt, zeigt die aktuelle "Missbrauch-Debatte" rund um behauptete Übergriffe von Mitarbeitern der Katholischen Kirche.

Unschuldsvermutung und die Grundlage rechtsstaatlicher Prinzipien wurden mit einem Schlag vergessen und ich habe den Eindruck, dass nicht mehr viel fehlt, bis ein mit Fackeln und Heugabeln bewaffneter Mob durch die Straßen zieht, Kirchen und Klöster anzündet und Mönche an Laternenmasten aufknüpft.

Nahezu alle Medien stimmen in dieses Geschrei ein und kaum jemand mahnt zu einer reflektierteren Betrachtungsweise. So ergibt eine auf der Website einer österreichischen Tageszeitung durchgeführte Online-Befragung, dass 70% der Teilnehmer für die Abschaffung der Verjährungsfrist bei sexuellem Missbrauch stimmen und damit eine Anlassgesetzgebung auf Basis unbewiesener Behauptungen unterstützen würden.

Daher zur Erinnerung:

• Wenn Person A die Person B beschuldigt, die Handlung X begangen zu haben: Ist B damit schuldig? Die Antwort lautet ausnahmslos und kategorisch: Nein.

• Wenn Person B zugibt, die Handlung X begangen zu haben: Ist B damit schuldig? Die Antwort lautet ebenso ausnahmslos und kategorisch: Nein.

Eine Person ist ausschließlich dann schuldig, eine Straftat begangen zu haben, wenn im Zuge eines ordentlichen Prozesses ein rechtsgültiges Schuldurteil gefällt wurde.

Es macht mir Angst, in einem Land zu leben, wo man sogar die Massenmedien auf diesen Umstand hinweisen muss.

"Objektivität ist die Wahnvorstellung, dass Beobachtungen ohne Beobachter gemacht werden können." (Heinz von Foerster)

und womit überrascht uns dieser Samstag? Mit ein paar Zentimetern Neuschnee, wo ich doch schon letzte Woche bei milden Temperaturen Felsklettern war. Manchmal kann ich verstehen, dass viele Menschen das Leben als Prüfung verstehen.