var imgWindow = ""; function openPopup(img, width, height) { if (img && width && height) { width = Math.min(width + 36, 640); height = Math.min(height + 30, 480); if (imgWindow.location && !imgWindow.closed) imgWindow.close(); imgWindow = window.open(img, "imgWindow" + width + height, "toolbar=no,location=no,directories=no,status=no,scrollbars=yes,resizable=yes,width=" + width + ",height=" + height); // imgWindow.focus(); } } // -->
... Vorige Seite
Sonntag, 24. April 2005
Was denken sich diese Programmierer eigentlich - Trurl, 24.04.2005, 20:27h
wenn sie den Nutzern ihrer Software default-Auswahlfelder wie dieses hier präsentieren: Wird da etwa irgendwie ganz subtil darauf hingewiesen, was Programmierer im Allgemeinen von den Usern so halten? Nicht ganz ausgeschlossen jedenfalls. Sehe ich da doch tausende verschnupfte Lebenspartner(innen), die ihrem(r) aktuell nicht mehr ganz so heiß Geliebten(r) just in dem Moment über die Schulter schauen, wenn sie grade mit dem Mauszeiger in der Gegend dieses Auswahlfelds agieren: "Da hast du es! Ich hab ja schon immer gewusst, dass du keine Klasse hast!" ... Link Freitag, 8. April 2005
Kennen sie Sockensortierer? Trurl, 08.04.2005, 01:03h
Wobei jetzt nicht unbedingt die bildhafte Bedeutung dieses Wortes gemeint ist, obschon diese ja durchaus einen ganz besonderen Reiz inne hat. Sockensortierer sind zunächst einmal Menschen oder Maschinen (Tiere eher seltener), die Socken sortieren. Wohlgemerkt: sortieren und nicht etwa zählen, sammeln oder in Kunstwerke verwandeln ist hier gemeint. Das Sortieren von Socken kann eine durchaus manische Form annehmen, wenn der Sortierende - etwa durch häufiges Wechseln derselben - den Fehler begeht, das Sortierproblem nicht schon beim Kauf neuer Ware zu berücksichtigen. Weil er etwa eine bestimmte Farbe, Form und Oberflächenbeschaffenheit, sowie Dicke und Materialzusammensetzung präferiert. Die unvermeidbare Folge ist ein Berg frisch gewaschener und getrockneter, aber nahezu identisch aussehender Socken. Der springende Punkt des letzten Satzes ist leider - Sie ahnen es - das Wörtchen "nahezu". Denn würde man den Socken auch bei genauerem Hinsehen keinerlei Unterschied ansehen, hätte sich das Problem der Sortierung bereits von selbst gelöst. Ist man so wie ich der Meinung, dass sich alles, also wirklich alles, das größer als ein Elementarteilchen ist, voneinander unterscheidet, sofern man nur genau genug hin sieht, finden sich in einem Sortiment grauer, mittellanger, von mehreren Waschgängen gezeichneten Socken die vielfältigsten Unterschiede. Prämisse des Problems ist natürlich der Wunsch, möglichst nur zwei gleiche, zueinander passende (gehörende) Socken zu tragen. Sie kennen die TV-Serie "Monk" und glauben den Protagonisten des Problems bereits durchschaut zu haben? Weit gefehlt. Denn während auf diesem Bett gerade Socken sortiert wurden, sah es unter demselben zeitgleich etwa so aus: Kein Monk also. Was aber dann? Harmoniesucht mit Beschränkung auf das Wesentliche vielleicht? Dann würden allerdings die grauen Socken zum Wesentlichen gehören. Übel. Und überhaupt: graue Socken! Das sagt ja eigentlich schon alles, oder? Stimmt, ich habe auch ein paar schwarze, aber die gehen irgendwie sukzessive den Weg alles Irdischen. Erst unlängst stand ich vor dem Problem, einen ärgerlich laut rauschenden Abluftschlauch eben dieses Rauschen abgewöhnen zu wollen. Dazu muss man sich eine Altbautoilette in einer Mietwohnung vorstellen, die am Plafond über ein Lüftungsgitter verfügt, das durchaus wohl meinend allfällige Abluft über einen etwa zehn Zentimeter dicken Lüftungsschlauch irgendwo anders hin leiten soll. Dumm nur, dass es in der gesamten Wohnung keinen Schalter gibt, der den an unbekannter Stelle befindlichen Abluftventilator ein- und ausschaltbar machen würde. Der befindet sich nämlich beim Nachbarn. In dessen Toilette. Befindet also jemand in der Nachbarschaft, dass die Abluft seiner Toilette besser an einen anderen Ort verfrachtet werden sollte, betätigt er folgerichtig diesen Schalter, wodurch sich seine Abluft auch tatsächlich von seiner Toilette entfernt, um über zahllose Windungen diverser Lüftungsschläuche unter lautem Lüfterrauschen den Weg in meine Toilette zu finden. Natürlich steht Kommunikation in diesem Fall an erster Stelle der gangbaren Wege, aber wie den Nachbarn davon überzeugen, dass er sich seine Abluft samt Rauschen gerne behalten kann? Schließlich hat er ein Recht, seine Abluftanlage zu benutzen und was kann er dafür, dass hier ganz offensichtlich gewisse bauliche Mängel zu verzeichnen sind. Mangels Ventilator und Schalter beschließe ich also, auf den Abtransport meiner Abluft zu verzichten und besagten Abluftschlauch einfach still zu legen. Und wie legt man einen zehn Zentimeter durchmessenden Abluftschlauch am effektivsten still? Ganz einfach indem man aus ohnehin längst nicht mehr so attraktiv wie dereinst wirkenden schwarzen Socken einen gut zehn Zentimeter dicken Sockenball zusammen, und diesen dann in den Lüftungsschlauch stopft! 3 Fliegen mit einer Klappe!
Peinlich, dass ich dort längst ausgezogen bin und den Sockenball vergessen habe. Das Gesicht des Servicetechnikers, der dem Nichtfunktionieren der Entlüftung auf der Spur ist, möchte ich sehen... ... Link Sonntag, 3. April 2005
Pontifikat Trurl, 03.04.2005, 20:56h
Nun würde mich schon sehr interessieren, wie hoch der Prozentsatz der deutschsprachigen Journalisten ist, die vor dem öffentlichen Sterben Papst Johannes Paul II wussten, was das Wort Pontifikat bedeutet. Und dann würde mich noch interessieren, wie hoch der Anteil jener ist, die es vorher nicht wussten, es jetzt aus aktuellem Anlass mehrfach benutzen, und trotzdem nicht genau wissen, wofür dieses Wort steht. Ich selbst habe soeben gelernt, dass damit nicht nur die Amtsdauer und -würde des Papstamtes, sondern auch die eines Bischofs bezeichnet wird. Das meint jedenfalls die Duden-Redaktion. Man lernt eben nie aus. Was man derzeit sagen darf, weil heute oder morgen ohnehin der inoffzielle "Tag der Phrase" begangen werden dürfte. Zumindest im Zusammenhang mit dem Tod des Papstes. ... Link Freitag, 11. März 2005
Also, diese Amerikaner Trurl, 11.03.2005, 03:39h
habens einfach drauf, wenns um PR geht. Wirklich schwer, den Leuten dort diesbezüglich etwas vor zu machen. Einen aktuellen Beweis für diese Behauptung finden wir auf dieser NASA-Site: Das selbst gebastelte Hubble Space Telescope. ... Link Sonntag, 27. Februar 2005
Schon erstaunlich, Trurl, 27.02.2005, 03:31h
wie sehr ein nunmehr bald sechs Jahre altes Computerspiel nach wie vor in der Lage ist, meine Aufmerksamkeit derart zu bannen, dass sich meine gesamte Existenz nur auf die vier Finger der linken Hand (für Cursor-, Strg- und Shift-Tasten), Handballen und Zeigefinger der rechten Hand (Maus, linke Maustaste und Scrollrad) und die Augen (bzw angesichts meiner so gut wie Halbblindheit "das Auge") beschränkt. Um so mehr, als es sich dabei um "den" Egoshooter handelt, was mich als bekennenden Pazifisten schon in eine mittlere schizophrene Krise stürzen sollte. Eigentlich. Stattdessen genieße ich den in Bezug auf dieses Spiel millionenfach diskutierten "flow" - also die bisher nirgendwo in der Computerspielewelt so perfekt umgesetzte Direktheit der Verlinkung des Systems Auge-Hirn-Hände - und sauge das dabei frei werdende Adrenalin unter sehr hohem Puls auf eine Art durch meinen Metabolismus, wie ich das sonst nur von einer bestimmten Art des Motorradfahrens kenne. Ein hoch interessantes Gefühl, übrigens, das mir nur sehr selten und in ganz bestimmten Situationen wahrnehmbar ist. Geschwindigkeit spielt dabei zweifellos eine wesentliche Rolle, wiewohl es dabei keineswegs auf Kilometer pro Stunde, sondern eher um das Verhältnis von zu verarbeitenden mit erfolgreich bearbeiteten Sinneseindrücken ankommt, wobei beide Zahlen möglichst hoch und das Verhältnis möglichst nahe 1 sein sollte. Ist das der Fall, stehen die Chancen gut, einen Gefühlszustand zu erlangen, den ich "im Fluss" nenne, dem berühmten "flow" von Quake III Arena nicht unähnlich. Ein Zustand, der bei auf den ersten Blick sehr unterschiedlichen Tätigkeiten eintreten kann. Ich erinnere mich da etwa an eine Woche während meines Studiums, wo es darum ging, einen etwa Aktenkoffer großen Metallbehälter voller ca. 1x1 cm kleiner Glasplättchen, auf denen sich das Spektrum einer Nova im Sternbild des Füchschens befand, mit einem sehr großen, alten und umständlich zu bedienenden Gerät zu digitalisieren. Das Gerät füllte einen ganzen Raum und jedesmal, wenn ich eines von den hunderten Plättchen exakt auf ihm platziert hatte, musste ich den komplett verdunkelten Raum verlassen, die Tür schließen und alles Weitere mit dem Computer im Nebenraum steuern. Dann musste das so digitalisierte Spektrum gespeichert werden (auf Band), ehe das nächste Glasplättchen an die Reihe kam. Routine mit hohem Aufmerksamkeitswert also. Eine Stunde pro Plättchen war einzuplanen, und das Gesamtprojekt "Kofferdigitalisierung" war für einen ziemlich langen Zeitraum konzipiert. Schließlich war das Teil meiner damaligen Diplomarbeit. So nach dem zehnten Plättchen war ich aber "im Fluss", jede Bewegung, jeder Tastendruck lief im perfekten Timing und ich konnte mir damals überhaupt nichts Besseres vorstellen als zwischen diesen tageslichtlosen Räumen hin und her zu eilen und ein Spektrum nach dem anderen in den Computer zu pflanzen. Deshalb habe ich erst wieder damit aufgehört, als ich mit dem Koffer durch war, unterbrochen nur von wenig Schlaf und kurzen Essenspausen, in denen die Maschine gerade mit sich selbst beschäftigt war. War eine gute Zeit damals, auch wenn ich diese Diplomarbeit später wegen einer anderen aufgegeben habe. Ja, und dann gibt es natürlich noch Tätigkeiten, wie das Bewegen einer bestimmten Sorte von Motorrädern unter noch viel bestimmteren Bedingungen. Dazu zählt etwa ein gar nicht so leichtes und auch gar nicht so starkes Exemplar, das ich vor Jahren zu lenken pflegte. Ein potthässliches Stück Zweirad mit übergroßem Tank und fast schon peinlicher Lackierung, in das ich aber damals mein gesamtes Hab und Gut investiert hatte. Nun bin ich ja trotz der wirklich überintensiven Beschäftigung mit Fahrzeugen dieser Art geradezu die Negation eines Motorradfans, also jenes Typus Mensch, der sich voll und ganz mit seinem Blechgefährt identifiziert, es hegt und pflegt und putzt und liebkost, auf dass es ihm wohl gesonnen bleibe. Nein, meine Motorräder waren mit einer Ausnahme immer Nutzfahrzeuge, mit denen ich möglichst effizient von A nach B kommen wollte, ohne dabei zu wenig Spaß zu haben, natürlich. Dementsprechend waren diese Dinger meist ungewaschen, leicht angekratzt, extrem schlecht gewartet und vier Monate des Jahres mit abgelaufenem Pickerl unterwegs. Ein Spiegel meiner selbst eben. Damals jedenfalls. Und doch kam es vor, dass sich das eine oder andere Exemplar als erstaunlich wirkungsvolles Instrument zur Erreichung des "im Fluss" heraus stellte. Etwa jenes gar nicht so leichte und gar nicht so starke Fahrzeug, das sich auf einer Straße, die eine Durchschnittsgeschwindigkeit von vielleicht 60 oder 70 km/h erlaubt, als das perfekte Bindeglied zwischen Bewusstsein, Körper und Fahrbahn zeigte. Es gibt da diese Geschichte, die W.A. Mozart angeblich erzählt hat, als man ihn dazu befragte, welchen "Trick" er beim Komponieren anwendet. Natürlich hatte er keinen Trick, aber er sprach davon, dass er auch komplexeste Kompositionen für ganze Orchester vollständig im Kopf haben und "überhören", im Sinne der Audio-Entsprechung von "überblicken", können - und das alles gleichzeitig. Damals, auf dieser sehr engen, kurvenreichen und gut asphaltierten Straße, hatte ich das Gefühl, den gesamten Verlauf der Strecke bis auf den letzten Millimeter als Ganzes im Kopf zu haben und die Einheit aus mir und meinem Fahrzeug auf sehr faszinierende Art damit verschmolzen war. Das klingt natürlich alles sehr gefährlich, und aus objektiver Sicht ist es das wahrscheinlich auch. Wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich dieses "im Fluss" ausgerechnet beim Fallschirmspringen noch nie empfunden habe. Dort hat das Aufrechterhalten einer sehr intellektuell bestimmten Aufmerksamkeit auch nach vielen hundert Sprüngen noch immer so starke Priorität, dass ich von der für die Zulässigkeit dieses Gefühls erforderlichen sicheren Routine offenbar noch immer weit entfernt bin. Da fällt es mir schon wesentlich leichter, zusammen mit 15 anderen Motorradfahrern an einer Startlinie zu stehen, die Flagge des Startkommandos anzustarren und zu wissen, dass wir in ein paar Sekunden allesamt wie vom Teufel getrieben auf eine 150 Meter entfernte Kurve zu jagen werden, die so eng ist, dass definitiv nur einer von 16 gleichzeitg durch passt. Und jeder will dieser Eine sein. Garantiert. Quake III ist da zumindest in erster Näherung zweifellos gesünder. Und wenn sich ein gutes Team bei einer Online-Capture-the-Flag Partie gegen ein etwa gleich gutes einfindet, gibt es den "flow" sogar als Gruppenerfahrung... ... Link Donnerstag, 24. Februar 2005
Ein denkwürdiger Tag... Trurl, 24.02.2005, 01:59h
...ist es doch soeben nach wirklich sehr, sehr vielen Jahren zum ersten Mal wieder gelungen - so ganz beiläufig, im Vorüber- oder vielmehr Untendurchgehen gewissermaßen, nachdem ich mich gerade frisch gehandtucht von einem mitternächtlichen Wannenbad getrennt habe, das nicht zuletzt deshalb so erholsam war, weil ich unmittelbar zuvor der Versuchung nicht widerstehen konnte, bar befußt über die verschneite Terrasse zu laufen - nur nackt ist besser ;) - um dann dieses gewisse Heißwasserkribbeln in den Fußsohlen zu spüren
Dies kommt natürlich nicht so ganz von ungefähr oder gar selbst. Fünf Tage täglich ein Minimum von 100 Klimmzügen - beidarmig - plus anschließend zwei Tage Erholung war die Vorarbeit. Bevor ich damit angefangen habe, waren allerhöchstens acht Beidarmige am Stück machbar, jetzt gehen problemlos über 20. Muskelgeprotze? Ja, sicher. Keine Illusionen diesbezüglich. Auch. Vor allem aber ein Zeichen, dass es fallweise überraschend schnell lohnen kann, sich gewisse Ziele zu setzen, die man dann möglichst konsequent verfolgt. Eine Art privater Autoreminder also, diese Geschichte... ... Link Dienstag, 14. September 2004
Weihnachtsfreuden? Trurl, 14.09.2004, 03:53h
Es gibt ja diese wunderbar kitschüberkommenen Glaskugeln, in die geschickte Hände ganze Liliput-Landschaften einbauen, um sie dann mit einer ganz besonderen Form (Geheimrezept) von Kunstschnee zu befüllen. Dreht man eine solche Kugel um, sieht man besagte Landschaft im herrlichsten Flockenwirbel. Hach. Nun konnte ich erstmalig erfahren, wie es möglicherweise sein könnte, sich im Inneren einer solchen Kugel zu befinden, gewissermaßen als liliputisierter Bewohner einer dauerhaften Weihnachtslandschaft, der nur darauf wartet, dass ihn ein begeisterter Betrachter endlich auf den Kopf stellt. Alles was ich dazu tun musste, war einen Nachmittag lang Plafonds auszumalen. Möglichst mit fester Farbe, die ja eigentlich fast überhaupt gar nicht spritzt und schon gar nicht tropft, oder sonstiges garstiges Fleckwerk verursacht. Eigentlich. Denn rollt man eine ausreichende Zahl Plafondquadratmeter also mit fester Farbe ab, so bilden sich im Lauf der Stunden feine, unterschiedlich große Farbspritzer, die, so man das Glück hat, sich zu den Brillenträgern zählen zu können, ein wunderbares Muster ergeben, das gerade der statistischen Verteilung von Kunstschneeflocken hinter einer Glaskugel entspricht. Ach ja: Weitsichtige haben hier klare Vorteile in Gestalt von nach außen gewölbten Gläsern... ... Link Donnerstag, 19. August 2004
Achja, wie war doch gleich die Lösung... Trurl, 19.08.2004, 01:46h
...meiner immerhin gut 15 Jahre andauernden philosophischen Krise? Tja. Das hab ich jetzt von meiner Hyperabstraktion, der Abkehr von jeglicher sprachlichen Formulierung und dem Denken in nicht mehr beschreibbaren Begrifflichkeiten. Da ist meine Lösung, ich bin aber nicht in der Lage, sie zu formulieren, geschweige denn sie möglicherweise interessierten Mitmenschen verbal mitzuteilen. Aber kein Zweifel, dass, was ich vor rund zwei Monaten vor dem Einschlafen in meinem Bett liegend gefunden habe, ist absolute (und ich gehe mit nicht relativierbaren Begriffen wie diesen sehr sparsam um) Gewissheit. Eine Gewissheit, die diese Krise unwiderruflich beendet und einem Trend aus Zufriedenheit und innerer Sicherheit Platz gemacht hat. Das Bedürfnis, die Lösung doch noch in irgendeiner Form greifbar und damit in traditioneller Form tradierbar, oder auch nur für mich selbst wiedererinnerbar zu machen, hat bereits stark abgenommen, ebenso wie die Befürchtung, ich könnte diese Gewissheit mangels konkreter Bilder oder Worte eines Tages wieder verlieren. In der Erinnerung bleibt jedoch der Weg dorthin. Vom ersten logischen Widerspruch, der nicht auflösbar bleibt, über den Zweifel an der Logik selbst bis zum Zweifel am Zweifel, und der Erkenntnis, dass sich sogar Descartes mit einem Zirkelschluss zufrieden gegeben hat. Das Bedürfnis zur Superposition, der unmöglichen Grundvoraussetzung zu vollständiger Selbstreflexion. Die Erkenntnis, dass Sprache nur eine holprige Digitalisierung (mit viel zu geringer Bitrate) des Empfundenen ist, ungeeignet, das eigentliche Problem zu fassen. Die Erkenntnis, dass uns nur Empfundenes zugänglich ist. Die Aufnahme von vielen, sehr vielen Ideen, Empfindungen, Richtungen, und ihre möglichst sprachfreie, zu einem großen Teil unbewusste Verarbeitung über einen langen - wie ich meine, subjektiv sehr langen - Zeitraum. Dazwischen das fortwährende Abprallen an der Undurchdringlichkeit des eigenen Seins. Und nicht vergessen weiter zu empfinden, also weiter zu leben - denn das kann auf diesem Weg durchaus passieren, dass man das vergisst. Er lohnt, dieser Weg. Soviel ist sicher. ... Link Sonntag, 9. März 2003
Wie die Moleküle Trurl, 09.03.2003, 17:26h
Menschen orientieren sich, zumindest in der Grauzone zwischen Winter und Frühling, ganz und gar am Verhalten des ganz Kleinen, den Molekülen. Ist ihnen kalt, dann halten sie inne, beschränken ihr Schwingen und Schwirren und Rotieren auf das Notwendigste. Aber kaum steigt die Temperatur ein paar Grade über das Winterschlafniveau, wird aufgewacht. Auf, raus, flinkes Laufen, eiliges Schlendern, neugieriges Flanieren, und mehr Druck, mehr Berührungen, mehr Reaktionen. Hoppla, da ist ja ein Nachbar, und da hinten, da sind ja noch viel mehr. Schnell hin und nachschauen und mitschwirren, und ... ... Link Freitag, 21. Februar 2003
"Und die hier ist österreichisch", Trurl, 21.02.2003, 23:07h
meint der kurdische ehemalige Freiheitskämpfer (Terrorist???) und zeigt auf eine neben vielen anderen in der Steinwüste des nordirakischen autonomen Kurdengebiets herum liegenden Granaten. "Es gibt hier nur zwei verschiedene Typen von Granaten", fügt er hinzu, "russische und österreichische". Na, da zeichnen wir uns ja mit einem echten Exportschlager aus. Wirklich super, unter welchem Gesichtspunkt die dort auf Krücken herum humpelnden Kinder unser Land kennen lernen. Kaum steigerungsfähig, das. ... Link Samstag, 15. Februar 2003
"Ich habs ja schon immer gewusst" Trurl, 15.02.2003, 00:32h
Schwarz-Grün also? Das war ja schon spätestens am 10.11.2002 eindeutig absehbar... ... Link Samstag, 8. Februar 2003
Political Correctness Trurl, 08.02.2003, 22:16h
Es ist geradezu beruhigend, dass der weltweite Space-Shuttle Unglückswahn nicht so weit geht, dass Produkte wie zum Beispiel diese Packung Kaugummizigaretten ("with Smoke effect", böse, böse) aus den Regalen genommen werden. Zumindest hierzulande. ... Link Sonntag, 2. Februar 2003
Nur so wegen der Verhältnismäßigkeiten Trurl, 02.02.2003, 20:17h
Vorausgeschickt: ich bin ein Astronomie- und Spacefreak, seit ich denken kann und diese Themen nehmen nach wie vor einen wesentlichen Teil meiner Aufmerksamkeit in Anspruch. Den allerersten Start eines Space Shuttles 1981, der jetzt verunglückten Columbia, habe ich als Teenager mit fanatischer Begeisterung verfolgt und meine spätere Reise nach Cape Canaveral glich dem, was für andere Leute eine Audienz beim Papst ist. Und auch mein Astronomiestudium hat diese Haltung nicht gerade abgeschwächt. Trotzdem kann ich nicht umhin, die Resonanz der Medien zum aktuellen Unglück ähnlich zu empfinden wie jene zum Anschlag vom 11.9.2001: als unverhältnismäßig dick aufgetragen. Sicher, sieben Menschen haben den Tod gefunden, eine Menge Geld ist in Rauch aufgegangen und für die US-amerikanische Raumfahrt ist dieses Ereignis ein schwerer Schlag. Aber genügt das, um stundenlange Sondersendungen in fast allen TV-Sendern, die Titelseiten der wichtigsten Tageszeitungen und Diskussionrunden im Radio zu rechtfertigen? Ganz zu Schweigen von dem Traffic, den die NASA-Websites derzeit ertragen müssen (Nein, über DIESE Pageviews freuen die sich sicher nicht). Und dann auch noch die willkürlich-mutmaßlichen Querverbindungen zum Terror und die der traditionell-arabischen Denkweise des irakischen Regimes durchaus angemessene Stellungnahme mit Worten wie "Rache Gottes". Oschreckoschreck. Dass am gleichen Tag mehr als drei Mal so viele Palästinenser und Israelis bei den "üblichen Auseinandersetzungen" ums Leben gekommen sind, war bestenfalls eine kleine Randnotiz wert. Stimmt schon: würde alle drei Tage ein Shuttle explodieren, dann würde auch kein Hahn mehr danach krähen, aber muss Medienberichterstattung wirklich unbedingt auf dem Spiel zwischen seltener Sensation und fadem Abgestumpften bestehen? Unabhängig von den eigentlichen Inhalten? Ich meine, wenn täglich eine Atombombe explodieren würde, die 500.000 Menschen das Leben kostet, würde man dann auch nur mehr am Rande davon erfahren? Wahrscheinlich. Sehr wahrscheinlich. ... Link Donnerstag, 30. Januar 2003
Bush als Umweltapostel? Trurl, 30.01.2003, 13:32h
Wenn man die Rede "zur Lage der Nation" von G.W.Bush im Originalwortlaut liest, finden sich hoch interessante Details. Der Irak ist da nur ein Thema unter vielen. Es gibt da zum Beispiel den Umweltschutz. Innerhalb der nächsten 15 Jahre werden alle US-Fabriken per Gesetz gezwungen, ihren Schadstoffaustausch um 70% zu reduzieren. Hinzu kommen umfangreiche, mit sehr viel staatlichem Geld unterstützte Programme zu den Themen Energiesparmaßnahmen, Recycling, alternative Energien, Schutz der Wälder und - man lese und staune - Förderung privater Kleinkraftwerke. Weit reichende Folgen dürfte die mit $ 1,2 Mrd. dotierte Förderung der Entwicklung von Fahrzeugen mit Brennstoffzellen haben. Bush hat hier einen klaren Impuls Richtung Automobilindustrie gesetzt, indem er sagt: Leute, Brennstoffzellen sind eine gute Sache. Sie sind umweltfreundlich und Amerika kann mit ihrer Hilfe energetisch unabhängig werden. Also macht was draus, und zwar rasch. Auch wenn es Bush wahrscheinlich nur um die energetische Unabhängigkeit geht, wird dieser Schritt zweifellos eine raschere Verbreitung von Brennstoffzellen zur Folge haben, was der Welt sehr, sehr viel fossiles CO2 in der Atmosphäre erspart. Der Witz dabei ist, dass Bush zwar das Kyoto-Abkommen nicht unterzeichnet, dessen Forderungen jetzt aber vor dem Hintergrund der Irak-Krise im Wesentlichen doch durchsetzt. Und speziell der Impuls Richtung Brennstoffzelle kann langfristig viel mehr bewirken als die Kyoto-Initiatoren je zu hoffen gewagt hätten. Aber nicht genug damit, denn Bush präsentiert sich auch als Retter von Afrika: er will dem Kongress einen Plan vorlegen, der innerhalb der nächsten 5 Jahre $ 15 Mrd. in die afrikanische AIDS-Hilfe pumpen soll. Damit will er möglichst jedem HIV-positvem Patienten in Afrika und der Karibik die gleiche medikamentöse Behandlung zusichern, wie in der westlichen Welt. Er kommentiert das mit den Worten "selten hat die Geschichte eine größere Möglichkeit eröffnet, so viel für so Viele zu tun". Keine Frage: wenn dieser Plan umgesetzt wird, ist das ein beispielloser Akt humanistischer Gesinnung. Eben diese humanistische Gesinnung ist es, die sich durch fast den gesamten Text dieser Rede zieht. Denn im eigenen Land soll noch viel mehr geschehen. Eine grundlegende Reform des Gesundheitssystems, ein intelligentes Vorbeuge- und Betreuungsprogramm im Suchtbereich, die Förderung ehrenamtlicher Hilfseinrichtungen, etc, etc. Und natürlich Steuererleichterungen. Durchwegs humanistisch, aber wie gesagt, fast. Denn beim Terror, da kennt G.W.Bush kein Pardon. Es wird sicherer, dieses Amerika. Und enger. Und die Irakis sollen ihren Feind nicht rund um ihr Land suchen, sondern an der Spitze ihres eigenen Landes. Und der Tag der Entfernung dieser Spitze und seines Regimes wird der Tag ihrer Befreiung werden. Und dann wird es endlich Demokratie geben, im Irak. Und Selbstbestimmung. Und Freiheit. G.W.Bush glaubt, genau zu wissen, was Gut und was Böse ist. Und er glaubt, dass er jenen, die unter dem Bösen leben, das Gute bringen kann. Und er ist von der Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit seiner Mission absolut überzeugt. Und genau das ist, meine ich, das Problem. ... Link Montag, 27. Januar 2003
Shuttle-Astronauten malen mit ihrem Urin Trurl, 27.01.2003, 19:13h
Kein Witz: Eines der zahlreichen Experimente der aktuellen Space-Shuttle Mission besteht darin, dass sich Astronauten unterwegs künstlerisch betätigen sollen. Und zwar mit Farben, die sie aus ihrem eigenen Urin herstellen werden. Das von einem Lehrer aus Idaho zusammen gestellte Programm soll helfen, Depressionen bei langen Aufenthalten im Weltraum vorzubeugen. Der Lehrer hat damit angeblich die besten Erfahrungen gemacht. Immerhin unterrichtet er an einer Schule in einem Indianerreservat, wo die Kriminalitäts- und Selbstmordrate von Jugendlichen besonders hoch ist; könnte also schon was dran sein. Ein erläuterndes pdf dazu gibt es hier. ... Link ... Nächste Seite
|
Online seit 8197 Tagen
Aktualisiert: 07.04.20, 11:16 Youre not logged in ... Login
An den Journalismus: Gott segne
uns, dass wir nicht nur das Brausen hören, sondern auch...
by Trurl (07.04.20, 11:16)
Erinnern wir uns: There's no
honorable way to kill, no gentle way to destroy. There...
by Trurl (03.01.15, 15:17)
Zur Volksbefragung "Wehrpflicht": Nur die
Toten haben das Ende des Krieges gesehen. Plato
by Trurl (18.01.13, 22:16)
|