Eben habe ich bemerkt, dass Neil Young bis dato doch tatsächlich noch mehr Studioalben produziert hat als Bob Dylan, nämlich 32. Und das, obwohl Dylan schon 6 Jahre länger Soloalben aufnimmt und Young zusätzlich mit Buffalo Springfield, sowie Crosby, Stills & Nash und vor allem Crazy Horse aktiv war.

Natürlich ist das ein unsinniger Vergleich von reinen Quantitäten, aber er zeugt davon, dass es offenbar eine gute Idee ist, wenn man sein ganzes Leben lang vor allem das tut, wo man sich zuhause fühlt. Egal, welche Umstände von außerhalb hereinregnen, egal, ob man damit gerade mehr oder weniger erfolgreich ist und egal, was andere Leute darüber sagen.

Und Dylan und Young tun ganz eindeutig das, wo sie sich zuhause fühlen. Mit Leidenschaft.

ist möglicherweise eine der häufigsten Ursachen für Kriege.

Physikalische und subjektiv wahrgenommene Zeit sind zwei sehr unterschiedliche Begriffe. Eigentlich haben sie überhaupt nichts miteinander zu tun.

"Der Mann kickte den Papierrest mit kleinen Stößen vorsichtig auf die Straße, so vorsichtig, als hätte auch jeglicher Abfall noch eine Würde."

Wilhelm Genazino

Die neue Direktorin des KHM ermöglicht ganz offensichtlich Dinge, die unter ihrem Vorgänger kaum denkbar gewesen wären. Dazu zählt auch die teilweise Neuhängung der Hauptsammlungen.

Allein schon der Saal XII ist eine Reise nach Wien und den Besuch des Kunsthistorischen Museums wert. Die überwältigende Fülle der visuellen Eindrücke in diesem außerweltlichen Raum lässt mich mit offenem Mund dastehen und wie ein kleines Kind staunen, das zum ersten Mal einen Christbaum sieht.

Ich als Weitsichtiger nehme dabei immer wieder meine Brille ab, um dadurch ein größeres Gesichtsfeld zu erreichen, neige den Kopf nach hinten und drehe mich langsam im Kreis, damit ich die Gesamtheit dessen, was dort inszeniert ist, wenigstens annähernd erfassen kann.

Wer die Idee hinter dem Wort "barock" erfühlen möchte, betrete diesen Raum und öffne dabei seine Augen und Sinne.

So man auf der Suche nach positiver emotionaler Aufwühlung ist, kann ich dieses zufällig entdeckte Stück hier sehr empfehlen - auch wenn die beiden Damen mit ihren Stimmen klar die Grenzen von mp3 sprengen (Achtung: maximaler Taschentuchverbrauch!)

Ein Schmetterling. Noch ein Schmetterling. Zwei Schmetterlinge.

Das jedenfalls habe ich mir gerade einzureden versucht. Unsinn; selbstverständlich sollte es immer gleich Nobelpreisqualität haben. Alles andere wäre schlicht langweilig.

Der erste Tag dieses Jahres, an dem ich den ganzen Tag über keine Socken anhatte. Spät, aber doch.

an der linken Schulter vorbei in Richtung meines kleinen Stadtrucksacks zeigt, dass er halb geöffnet da liegt. Darin eine alte Kartonschachtel, braun, auf die jemand mit durchsichtigen Klebeband eine zerknitterte Ansichtskarte geklebt hat. Darin wiederum liegt ein weißes Netbook neben einer digitalen Zeitschaltuhr. Das ist aber nur Beiwerk, denn mein Blick fällt an all dem vorbei auf einen sehr kleinen Ausschnitt einer im Schatten liegenden roten Packung "Maltesers".

Die unerwartete Erkenntnis, 175 Gramm dieser in Milchschokolade getauchten Knusperkugeln gleich neben mir vorrätig zu haben, bewirkt in mir eine spontane Freude, wie ich sie in dieser Form wohl zuletzt in meiner frühen Kindheit gespürt habe.

hatte ich bei einem Wetterumschwung das Gefühl, dass plötzlich und unerwartet ein Fluch von der Stadt genommen wurde. An diesem 2. August ist das so.

Uff, zum Glück nicht permanent...

Ich verschiebe den Sommerbeginn hiermit offiziell vom 21. Juni auf den 1. August und gehe davon aus, dass er trotzdem volle drei Monate auch in meteorologischer Sicht das hält, was er namentlich verspricht. Punkt. Aber echt!

"Was sagt es über eine Gesellschaft, wenn »Gutmensch« ein Begriff der Diffamierung geworden ist? Was sagt es über Europa, die Gemeinschaft der vielen, wenn kulturelle Homogenität vielen zu einem Vorbild geworden ist? Was sagt es über unsere Aufklärung, wenn Glaubensfreiheit nur noch für den eigenen Glauben gelten soll? Was sagt es über unsere demokratische Kultur, wenn Hassprediger, solange sie sich gegen Muslime richten, nicht als Hassprediger gelten?"

Die Zeit online, 28.7.2011

Eigentlich hatte ich zu diesem Bild ein Stück Lyrik erdacht, das mir aber beim nochmaligen Durchlesen derart kitschig erschien, dass ich es wieder gelöscht habe.