Die neue Direktorin des KHM ermöglicht ganz offensichtlich Dinge, die unter ihrem Vorgänger kaum denkbar gewesen wären. Dazu zählt auch die teilweise Neuhängung der Hauptsammlungen.

Allein schon der Saal XII ist eine Reise nach Wien und den Besuch des Kunsthistorischen Museums wert. Die überwältigende Fülle der visuellen Eindrücke in diesem außerweltlichen Raum lässt mich mit offenem Mund dastehen und wie ein kleines Kind staunen, das zum ersten Mal einen Christbaum sieht.

Ich als Weitsichtiger nehme dabei immer wieder meine Brille ab, um dadurch ein größeres Gesichtsfeld zu erreichen, neige den Kopf nach hinten und drehe mich langsam im Kreis, damit ich die Gesamtheit dessen, was dort inszeniert ist, wenigstens annähernd erfassen kann.

Wer die Idee hinter dem Wort "barock" erfühlen möchte, betrete diesen Raum und öffne dabei seine Augen und Sinne.