Samstag, 28. Mai 2011

150.000 Jahre

So viel Zeit haben wir in der Savanne verbracht. Unter uns der sandige Boden, über uns der endlose Himmel und neben uns unsere Verwandten, Freunde und Feinde.

150.000 Jahre haben wir gelernt, uns unter diesen Bedingungen zu ernähren, fortzupflanzen und für unsere Nachkommen zu sorgen. Diese Erfahrungen sind ein integraler Bestandteil unserer Existenz und doch versuchen wir mit dieser Basis ein Leben in künstlichen Höhlen zu führen, zwischen denen wir mit kleinen, fahrenden künstlichen Höhlen hin und her pendeln, um in der einen Höhle durch ein künstliches Fenster bunte Bilder einer künstlichen Welt anzustarren, während wir in der anderen auf Plastikknöpfen herumdrücken und fasziniert dabei zusehen, was das auf dem anderen, davor stehenden künstlichen Fenster an Veränderungen bewirkt.

Wir machen das, weil wir dafür nicht mehr Tage lang auf der Suche nach Nahrung durch die Savanne laufen müssen und keine Angst mehr vor den Löwen zu haben brauchen. Es ist bequem, es ist sicher und es macht sogar Spaß.

Ich frage mich aber zunehmend, ob es auch dauerhaft Freude machen kann.

 
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Aktualisiert: 07.04.20, 11:16
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