Freitag, 28. April 2006

Das wars dann wohl, meine Damen und Herren Plattenlabel

Nein, nicht die Tauschbörsen sind es, die meiner Ansicht nach den Tod der Hyper-Abcash-Maschinerie der großen Musiklizenz-Herumreiter schleichend, aber sicher Realität werden lassen.

Vielmehr sind es Technologien wie etwa jene, die überaus eindrucksvoll auf Pandora vorgezeigt werden. Ganz unprätenziös und ohne "Hurra, wir haben die Tonleiter erfunden"-Geschrei wird da auf einer simplen Site vorgemacht, wozu klug programmierte und vor allem auf die richtigen Quellen angesetzte Online-Datenbanken fähig sind.

Wenn ich jetzt, sagen wir so um die 13 oder 14 wäre und in meinem Zimmer einen ausreichend breitbandig vernetzten Rechner hätte, würde ich nichts anderes mehr machen, als mich mit diesem feinen Tool zu beschäftigen. Und den Content anhören. Sehr ergiebig und eigentlich so durchgängig, wie ich das bisher beispielsweise mit Ö3 gemacht habe. Nur, dass ich mir dank Pandora eben nicht den ganzen Mist anhören muss, von dem die Ö3-Macher glauben, dass sie ihren Werbeschaltern damit das meiste Geld abschwatzen können. Sondern das, was ich selbst hören will. Und da ich als 13 oder 14-jähriger noch nicht so genau weiß, was ich eigentlich will, lasse ich mich sehr bereitwillig von den interaktiven statistischen Features der bei Pandora laufenden Software mit Neuem konfrontieren, das gerade so weit meinem Geschmack entspricht, wie ich das gerne hätte.

Damit brauche ich auch keine Tauschbörsen mehr, weil der auf Pandora gespielte Content ganz legal daher kommt und trotzdem immer zur Verfügung ist, wenn mir grade danach ist. Und die blinkende Werbung daneben ist eine wahre Wohltat gegen das geistabsorbierende Gequatsche auf Ö3.

Übrigens macht man auf diese Art auch ganz hervorragend Lifestyles. Weil, warum sollte man so nur geschmacklich zusammen passende Musik suchen können? Wie wärs mit Mode, Reisezielen, Büchern, Farben, Autos, und - was eigentlich nicht? Und schon erübrigen sich auch so ziemlich alle Printmagazine, aus denen wir uns derzeit mühsam zusammen klauben, was gerade cool ist.

Gut möglich, dass man als Musiker schon bald nur mehr mit Live-Auftritten Geld verdienen kann. Der Qualität würde es jedenfalls nicht schaden. Und die Magazin-Journalisten? Tja, Live-Reportagen dürften bald wieder interessanter werden. Ehrliche Arbeit im Schweiße unseres Angesichts ;)

 
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Aktualisiert: 07.04.20, 11:16
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