die richtige Mischung aus Rot, Orange, Gelb, Grau und Blau über einem teilbewölkten, noch aus frühen Kindheitstagen tief verinnerlichten Westhorizont, der die letzten Strahlen der untergegangenen Sonne direkt mit dem Großhirn verbindet.
der schmal asphaltierte Weg unter den Reifen des leicht bergab dahin ziehenden Fahrrads, mit dem zuvor eine halbe Stunde lang unter gerade schon überdurchschnittlicher Anstrengung ein Berg - nein, Hügel - inhaliert wurde. Es ist noch nicht so spät wie gestern, die Straßenlaternen warten noch, die Wiese eine spätsommergrüne Begrenzung, die Hände schmerzen leicht vom Abstützen auf den etwas zu harten Lenker, die Beine brennen ihr gefordertes Leben in mein Bewusstsein und die Lunge nimmt die Luft, als hätte sie keine Grenzen.
der vollkommene Ton eines Motors, dessen Kurbelwelle sich 14.000 Mal dreht, während mein Herz 100 Schläge macht und ein digitaler Geschwindigkeitsanzeiger die Zahl "271" in den unteren Teil meines Blickfelds projiziert, der obere von einem langen, nach rechts gezogenen Straßenband beansprucht wird und in mir völlige Stille herrscht.
der vorletzte Griff in einer extrem schwierigen, nur unter perfekten Bedingungen bewältigbaren Kletterroute, der plötzlich mit den Fingern verschmilzt, die Füße wie von selbst Halt an der überhängenden Wand finden lässt und mich wie einen Surfer auf DER WELLE zum letzten Griff trägt.
die Aussicht auf eine Nacht, die lohnen wird, eine Nacht, die sich schon in der Dämmerung mit diesem umfassenden Dunkelviolett zwischen Blau und Schwarz als ein Versprechen ankündigt, dieses Mal nicht nur die Wolken, sondern auch die Luft zwischen uns und den Sternen aufzusaugen und das Draußen so erscheinen zu lassen als wäre es schon immer ein Teil der Erde gewesen.
Online seit 8197 Tagen Aktualisiert: 07.04.20, 11:16